1. Zielsetzung der Luftdichtheitsprüfung
Die Luftdichtheitsprüfung mit einem Blower-Door-Test nach DIN EN ISO 9972 dient der Messung der Luftdichtheit eines Gebäudes oder eines Gebäudeabschnitts. Ziel ist es, die Qualität der Gebäudehülle zu überprüfen und eventuelle undichte Stellen zu identifizieren, die zu einem ungewollten Luftaustausch führen können. Eine effiziente Luftdichtheit ist entscheidend für die Vermeidung von Wärmeverlusten und Feuchtigkeitsschäden und trägt zur Reduzierung der Heizkosten sowie zur Verbesserung des Raumklimas bei. Die Prüfung ist insbesondere für Neubauten, Sanierungen und energetische Sanierungen erforderlich, um den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) bzw. des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gerecht zu werden.
2. Leistungsumfang der Luftdichtheitsprüfung
Die Luftdichtheitsprüfung umfasst alle notwendigen Schritte von der Vorbereitung über die Durchführung bis hin zur Auswertung der Messergebnisse und der Dokumentation der Ergebnisse. Die Prüfung wird gemäß der DIN EN ISO 9972 durchgeführt und umfasst folgende Leistungen:
2.1. Vorbereitung und Festlegung der Prüfbedingungen
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Erhebung der Gebäudedaten:
- Erfassung der grundlegenden Gebäudedaten (z.B. Größe, Art des Gebäudes, Baujahr, Heizungs- und Lüftungsanlagen).
- Klärung der Prüfbedingungen (z.B. Objekttyp, Umfang der Prüfung, Prüfzeitpunkt) in Absprache mit dem Auftraggeber.
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Festlegung des Prüfobjekts:
- Bestimmung des zu prüfenden Gebäudeteils (komplettes Gebäude oder einzelne Gebäudeteile, wie Wohnungen, Gebäudeabschnitte, Sanierungsmaßnahmen).
- Absprache zur Integration des Tests in den Bauablauf, insbesondere hinsichtlich der Notwendigkeit, Fenster und Türen für die Durchführung zu schließen.
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Sicherstellung der Bedingungen für den Blower-Door-Test:
- Durchführung der Prüfung bei einem ausreichend hohen Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenseite des Gebäudes, um einen effektiven Test zu ermöglichen. Der ideale Zeitpunkt für den Test ist, wenn das Gebäude weitestgehend abgeschlossen, aber noch nicht beheizt oder genutzt wird.
- Durchführung der Prüfung bei einem ausreichend hohen Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenseite des Gebäudes, um einen effektiven Test zu ermöglichen. Der ideale Zeitpunkt für den Test ist, wenn das Gebäude weitestgehend abgeschlossen, aber noch nicht beheizt oder genutzt wird.
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Vorbereitung des Prüfgerätes (Blower-Door):
- Einbau des Blower-Door-Systems (ein temporäres Rahmengerät mit einem Ventilator, das in eine Außenwand oder Fensteröffnung eingesetzt wird).
- Kalibrierung des Messgerätes und der Sensoren, um die Genauigkeit der Messung sicherzustellen.
2.2. Durchführung des Blower-Door-Tests
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Messung der Luftdichtheit:
- Durchführung des Blower-Door-Tests, bei dem ein Ventilator in eine Fensteröffnung oder Wandöffnung eingebaut wird, um einen kontrollierten Unterdruck oder Überdruck zu erzeugen. Dies simuliert die realen Bedingungen eines beheizten oder klimatisierten Gebäudes.
- Messung des Luftvolumenstroms, der erforderlich ist, um den gewünschten Druckunterschied zu erzeugen.
- Bestimmung der Luftwechselrate des Gebäudes bei einem definierten Druckunterschied von 50 Pascal (Pa) (n50-Wert).
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Messung des Druckunterschieds:
- Überwachung und Messung des Druckunterschieds zwischen Innen- und Außenbereich des Gebäudes, wobei dieser Druckunterschied typischerweise 50 Pa beträgt (der Standardwert nach DIN EN ISO 9972).
- Überwachung und Messung des Druckunterschieds zwischen Innen- und Außenbereich des Gebäudes, wobei dieser Druckunterschied typischerweise 50 Pa beträgt (der Standardwert nach DIN EN ISO 9972).
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Ermittlung der Leckagequellen:
- Identifizierung und ggf. Lokalisierung von undichten Stellen im Gebäude, z.B. durch Einsatz von thermografischen Messungen oder spezieller Dichtungsmaterialprüfung.
- Die undichten Stellen werden dokumentiert, und Hinweise zur Behebung werden gegeben.
2.3. Auswertung und Analyse der Messergebnisse
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Berechnung der Luftdichtheit:
- Auswertung der Messdaten zur Bestimmung des n50-Werts (Luftwechselrate bei 50 Pa Druckdifferenz), der die Luftdichtheit des Gebäudes angibt. Je niedriger der Wert, desto luftdichter ist das Gebäude.
- Berechnung der Gesamtluftdurchlässigkeit des Gebäudes unter Berücksichtigung der Gebäudefläche und des gemessenen Luftvolumenstroms.
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Ermittlung der Leckagequellen:
- Dokumentation der ermittelten undichten Stellen im Gebäude, die während des Tests sichtbar wurden. Dies umfasst z.B. Ritzen, Fugen oder schlecht isolierte Bereiche.
- Ggf. Vorschläge zur Verbesserung der Luftdichtheit und zur Minderung der Wärmeverluste durch Abdichtung oder nachträgliche Isolierung.
- Die Luftdichtheitsprüfung wird standardmäßig mit einer Thermografie-Untersuchung kombiniert, um Leckagequellen visuell darzustellen und eine präzisere Diagnose der Luftdichtheit zu ermöglichen.
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Vergleich mit Grenzwerten:
- Vergleich der gemessenen Ergebnisse mit den in der EnEV (Energieeinsparverordnung) oder dem GEG (Gebäudeenergiegesetz) festgelegten Grenzwerten für die Luftdichtheit (n50-Wert), um die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen zu überprüfen.
2.4. Dokumentation und Reporting der Ergebnisse
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Erstellung eines Prüfberichts:
- Erstellung eines detaillierten Prüfberichts, der alle durchgeführten Messungen und Berechnungen dokumentiert und die Ergebnisse des Blower-Door-Tests zusammenfasst.
- Der Bericht umfasst die Angabe des gemessenen n50-Werts, eine Analyse der Luftdichtheit, die Identifizierung von Leckagen und Empfehlungen zur Verbesserung der Dichtheit des Gebäudes.
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Auswertung der Messwerte:
- Darstellung der Messergebnisse in einer übersichtlichen und verständlichen Form, die dem Auftraggeber die Interpretation der Ergebnisse erleichtert.
- Darstellung der Messergebnisse in einer übersichtlichen und verständlichen Form, die dem Auftraggeber die Interpretation der Ergebnisse erleichtert.
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Empfehlungen für Maßnahmen:
- Empfehlungen zur Verbesserung der Luftdichtheit, falls die gemessenen Werte nicht den erforderlichen Normen oder Förderanforderungen entsprechen (z.B. Vorschläge zur nachträglichen Abdichtung von Fugen, Rissen oder anderen Leckagequellen).
- Empfehlungen zur Verbesserung der Luftdichtheit, falls die gemessenen Werte nicht den erforderlichen Normen oder Förderanforderungen entsprechen (z.B. Vorschläge zur nachträglichen Abdichtung von Fugen, Rissen oder anderen Leckagequellen).
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Übergabe der Dokumentation:
- Übergabe des Prüfberichts an den Auftraggeber, um diesen als Nachweis gegenüber den Behörden oder für die Fördermittelbeantragung (z.B. KfW, BAFA) zu nutzen.
2.5. Besondere Anforderungen (optional)
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Wiederholung des Tests (optional):
- Falls nach der Sanierung oder Abdichtung von Leckagen eine erneute Prüfung erforderlich ist, kann eine wiederholte Luftdichtheitsmessung angeboten werden, um die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen zu überprüfen.
3. Zielgruppen
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Bauherren von Neubauten
- Eigentümer und Bauherren von Neubauten, die die Luftdichtheit ihres Gebäudes überprüfen möchten, um die Anforderungen des GEG zu erfüllen.
- Eigentümer und Bauherren von Neubauten, die die Luftdichtheit ihres Gebäudes überprüfen möchten, um die Anforderungen des GEG zu erfüllen.
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Eigentümer von Bestandsgebäuden (Sanierungen und Renovierungen)
- Vor der Sanierung um gezielt Schwachstellen zu identifizieren
- Eigentümer von bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden, die eine energetische Sanierung planen und die Luftdichtheit ihres Gebäudes im Rahmen von Fördermitteln (z.B. KfW, BAFA) nachweisen müssen.
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Fördermittelantragsteller:
- Personen oder Unternehmen, die Fördermittel zur energetischen Sanierung beantragen und die Anforderungen zur Luftdichtheit nachweisen müssen.
4. Weitere Leistungen (optional)
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Beratung und Optimierung:
- Auf Wunsch kann eine zusätzliche Beratung zur Optimierung der Luftdichtheit durchgeführt werden, um potenzielle Leckagen nach dem Test zu beheben und die Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes zu verbessern.